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18.08.2011 Nerd Nite Berlin #9
Die Vorträge:
Kristine Mager: Wie der Tee in die Welt kam – Über die Vielfalt eines unscheinbaren Krauts
“Eine Freundschaft ist wie eine Tasse Tee. Sie muss klar und durchscheinend sein, und man muss auf den Grund sehen können”. So heißt es in einem chinesischem Sprichwort und in Frankreich ist zu hören: “Tee und Männer muss man vorrübergehend ziehen lassen”. Je nach Anbau-Region und Produktion zeigen sich ganz unterschiedliche Aromen und entsprechende Zubereitungsformen – und dabei ist an sich alles ganz einfach, stellt sich aber kompliziert dar. Für mich ist Tee wie die Menschen – ganz viel Ähnliches und doch so unterschiedlich.
Kristine Mager, trinkt seit vielen Jahren mit großer Begeisterung Tee und hat nach vielen Jahren Gastronomie (u.A. gemeinsam mit einem Freund ein bayerisch-morokkanisches Restaurant) ihr Hobby zum Beruf gemacht und ist seit 2003 im Tee-Handel tätig.
Martin Häcker & Stefan Berkner: Umwandlung der kinetischen Energie des Windes in Adrenalin – eine gänzlich unphysikalische Betrachtung warum Drachenfliegen Spaß macht
Powerkiting ist das Spiel mit der Kraft des Windes. Praktischerweise von Jedermann und nahezu überall ausführbar. Vom verspielten Tricksen mit dem Drachen, über das Spüren der Windkraft im Stand, bis zum Fahren mit Windkraft auf Land, Wasser und Schnee gibt es viele Spielarten, mit denen wir euch alle infizieren wollen. Auf eine Warnung verzichten wir hier vorsätzlich, schließlich wollen wir, dass Ihr alle genauso süchtig nach Drachenfliegen werdet wie wir.
Martin Häcker ist Informatiker und Softwareentwickler für den agile Entwicklungsmethoden die schönste Art zu Arbeiten sind. Nebenbei bildete er schon an der Uni die studentische Vertretung der Informatiker, gründete die Berliner Piratenpartei, schreibt Open Source Software – und ist so oft wie möglich bei Wind und Wetter auf dem Tempelhofer Feld.
Stefan Berkner ist Softwareentwickler, ebenfalls Pirat und der schnellste Rennfahrer Berlins, der sich ausschließlich von Windkraft antreiben lässt. Für ihn gilt: zu viel Wind ist erst, wenn die Leinen reißen.
Nicht stattgefunden – wird nachgeholt:
Frank Ringwald: 3D ist sexy – macht aber verdammt viel Arbeit
Heutzutage sind computergenerierte Bilder aus Medien, Werbung oder Film nicht mehr wegzudenken. Wann immer es darum geht Bildwelten zu erzeugen, bei denen das fotografische Abbilden der Realität an seine Grenzen stößt, sind Digital Artists gefragt diese mit den ihnen zur Verfügung stehenden technischen Mitteln zu produzieren. In seiner Präsentation wird Frank Ringwald einen Einblick in die immer noch sehr nerdige Denk- und Arbeitsweise eines solchen Artists geben und die wesentlichen Schritte eines 3D-Workflows zeigen.
Frank Ringwald kam Ende der 90er Jahre als Quereinsteiger zur 3D-Grafik und -Animation und arbeitet seit dem als Freelancer in diesem Bereich. Als Trainer gibt er seine gesammelten Erfahrungen in der 3D Welt ebenfalls weiter.
13.07.2011 Nerd Nite Berlin #8
Die Vorträge:
1. Michael Hug: Wie die Maus auf Schnee kam
Eine kleine, anschauliche “Case-Study” über Frustration, verquere Gedanken, Lösungsansätze und harte Realitäten im Sound-Design für so hippe Medien wie Film oder Games.
Michael Hug macht Musik und Sound für eben jene Medien. Er ist selbstständig tätig und darf deshalb im eigenen Studio und mit der tatkräftigen Unterstützung hervorragend qualifizierter Menschen genau diese Dinge jeden Tag machen. Gelernt hat er die ganze Sache Anfang der 90er in München und Boston und verdient seither seine Brötchen damit, zunächst in Chicago, seit 2000 eben in Berlin.
2. André Richter: “Nein verdammt, es ist kein Cello!”: Die realen Leiden eines Hockeyspielers
Auch mittelbegabte Sportenthusiasten sehnen sich nach Glücksgefühlen. Eine freizeitorientierte Möglichkeit, sich diese zu verschaffen, nennt sich Hockey. Nein, nicht auf dem Eis und auch nicht auf Rollschuhen! Ganz stinknormales Hockey. Ein kurzer Abriss über die Entstehung, seltsame Sitten auf dem Platz und das nötige Rüstzeug, um im “Golf für Arme” groß rauszukommen, werden anhand praxisorientierter Beispiele dem Auditorium näher gebracht – inkl. Anschauungsmaterial.
André Richter nimmt sich seit mehr als 20 Jahren immer mal wieder Zeit, um sich auf dem Rasen zu tummeln und einem Ball hinterherzulaufen. Seine gebückte Haltung perfektioniert er in den Spielpausen durch seine Geschäftsführertätigkeit in einer Internetagentur. Hockey und André: das ist ein Zwillingspaar wie Hänsel und Gretel, die Hexe ist der eigene Körper. Gern vermittelt er auch in Straßenbahnen älteren Leuten den Unterschied zwischen einem Cello-Behältnis und einer Hockeytasche. Seine sportlichen Erfolge sind mittlerweile Antiquitäten, machen sich aber hervorragend in der Vitrine zuhause.
3. Markus Grüneberg: Cocktails Backstage oder das Märchen von guten Cocktails und schlechten Bars
Ist es eine Gabe wirklich gute Cocktails zu kreieren, zuzubereiten oder schlicht weg zu erkennen? Diese Frage kann mit einem klaren Nein beantwortet werden. Aber dennoch treten vermeintliche Bars und Restaurants immer wieder in den Wettstreit, die „goldene Himbeere“ des Cocktails zu erringen und sich zugleich des Geschmacksterrorismus verdächtig zu machen. Also boykottiert man lieber jene Lokationen und schwört auf die eigene Hausbar. Mit einem kleinen Baukasten an Zutaten kann man schon wahre Wunderwerke vollbringen und Freunde in den Rausch versetzen – und zwar ohne Kopfweh am nächsten Morgen. Die wenigen Kniffe und Tricks, die einem zu außergewöhnlichen Drinks und den daraus resultierenden Geschmacksexplosionen verhelfen, werden der Zuhörerschaft verraten.
Markus Grüneberg ist seit 10 Jahren IT-Projektmanager und betreibt aus Leidenschaft genau so lange seine eigene Hausbar, in welcher so mancher Liter Alkohol zu Cocktails veredelt wurde.
26.05.2011 Nerd Nite Berlin #7
Die Vorträge:
1. Win Windisch: Die Top 5 des Berliner Ungehorsams
Die Geschichte Berlins wird normalerweise – so wie überall – als das Handeln großer Männer und einiger Frauen dargestellt, die die Geschicke der Gesellschaft leiten. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn es gibt auch die Geschichte der Vielen, die hinter der Geschichte der Mächtigen und Reichen steht, der “unruhigen, ständig querulierenden Einwohner von Berlin” wie sie einst Friedrich der Große nannte. Win Windisch stellt Euch seine Top 5 vor: von den Berlinern, die das allererste Schloss zerstörten bis zu der Putzfrau Minna Fritsch, die im Widerstand gegen die Nazis aktiv war.
Win Windisch studiert Philosophie und Soziologie in Berlin. Nebenbei arbeitet er als subversiver Stadtführer.
2. Craig Schuftan: The Glory of Love
For over half a century, conservative politicians, religious leaders and concerned parents have attacked rock and roll for encouraging children to take drugs, shoot guns and worship satan. But while this popular circus has been going on, rock music has quietly gone about its real business, poisoning the minds of five generations of young people with an even stupider notion. In this special presentation, Craig Schuftan exposes the truth about Rock music.
Craig Schuftan is an author and broadcaster from Australia, now living and working in Berlin. He is the author of two books on music and history; Hey! Nietzsche! Leave Them Kids Alone! (2009) and The Culture Club (2007). He is currently working on a third, Entertain Us! A Cultural History of Alternative Rock in the Nineties, which will be published in 2012.
3. Elmar Diederichs: Medienwirksamer Internetaktivismus durch effektive Graphentopologien
Hängt Internetaktivismus primär vom persönlichen Engagement Einzelner ab? Sascha Lobo, Web-Promi und Strategieberater, hat kürzlich auf der re:publica 11 hier in Berlin genau das behauptet. Wenn nun einzelne Individuen miteinander wechselwirken, dann kann man ihre wechselseitigen Beziehungen als Graphen mathematisch modellieren, wobei Blogger oder Publizisten als dessen Knoten aufgefasst werden. Doch die Art der Vernetzung der Individuen, die Topologie des Graphen und die Ausbreitung von Informationen unter den Internetaktivisten, d.h. die auf dem Graphen mögliche Dynamik können nicht unabhängig von einander betrachtet werden. Man kann zeigen, dass bestimmte topologische Charakteristika zufällige Anregungen von Graphen systematisch wegdämpfen. Interessanterweise sind dies genau diejenigen Graphentopologien, die wir normalerweise durch wissenschaftsjournalistische Slogans wie “Schreiben ist Werben” motivieren.
07.04.2011 Nerd Nite Berlin #6
Die Vorträge:
1. Laila Kühl: Schummelgrößen oder der Buchstabensalat im Kleiderschrank
In jedem Geschäft hat man eine andere Konfektionsgröße und jedes Mal beginnt von Neuem die Suche nach der richtigen Größe. Aber warum ist das so und was steckt dahinter? Und warum ist eine Größe 40 eine L oder doch irgendwie eine M oder noch besser eine 30? Diesem Phänomenen wird nachgegangen und bei Bedarf nachgemessen.
Laila Kühl ist Bekleidungstechnikerin und Schnittmacherin mit Leib und Seele und setzt sich tagtäglich mit den kleinen und großen Widrigkeiten der Bekleidungsindustrie auseinander.
2. Michael Mußler: Part-Time-Scientists … das Apollo Programm der Nerds
Die Präsentation beschreibt das Team Part-Time-Scientists, das einen Mondrover und eine Landeeinrichtung entwickelt, um auf dem Mond zu landen und den Googlelunarxprize zu gewinnen. Erklärt wird, was der glxp ist, wer die Part-Time-Scientists sind und wie sie arbeiten. Wenn die Räumlichkeiten es zulassen, werden auch Prototypen präsentiert.
Michael Mußler ist 41 Jahre alt und von Beruf Maschinenbaukonstrukteur. Er arbeitet zur Zeit als Verkäufer in einem Baumarkt.
3. Jörg Petri: Badewannenphilosophie – warum neue Medien ständig neuer werden können
In der Badewanne ist Jörg aufgefallen, dass die “Neuen Medien” inzwischen auch schon recht alt sind. Seit über 25 Jahren kommen immer wieder noch neuere Medien hinzu. Daher war es an der Zeit für seine Badewannenphilosophie. Sie beleuchtet drei grundlegende Bewegungen, die in der Entwicklung aller digitalen Medien stecken und für permanante Veränderung sorgen. Drinnen/draussen/dazwischen – mehr über die Badewannenweltformel der digitalen Medien erfahren wir im Vortag.
Jörg Petri ist Professor für Medienproduktion an der Hochschule Rhein-Waal und interessiert sich für alles, was digital ist, mit Schrift zu tun hat, oder beides.
Bei Facebook gibt’s Fotos.
10.02.2011 Nerd Nite Berlin #5
Die Vorträge:
1. Wolfgang Hahn: Weniger ist mehr! Visualisierung im Rahmen von Präsentationen
Der Mensch ist ein „Augentier“. Wie muss man bei Präsentationen die optischen Elemente wählen, dass „Weniger mehr ist“? Kann man Texte durch Bilder ersetzen, die aus sich heraus zum Zuschauer „sprechen“?
Wolfgang Hahn ist Lehrer für Mathematik und Physik. Er lebt und arbeitet in Berlin.
2. C. Bennat & M. Suhr: Die Entwicklung eines Mondrovers
Im Mittelpunkt des Vortrags steht der “Google Lunar X Prize”. Hierbei geht es um die erste nicht staatlich organisierte Landung auf dem Mond. Openmoon versucht dies als Open-Source-Projekt zu verwirklichen. Ein kleiner Schritt hierfür, ist der Bau eines Mond-Rovers (c-rove). Die c-rove Gruppe hat dazu ein Vehikel entworfen, dessen Antriebskonzept auf dem Prinzip eines verformbaren Rades basiert. Dieses Konzept ist natürlich nicht nur auf dem Mond anwendbar…
C. Bennat & M. Suhr sind Designer. Sie suchen die kreative Herausforderung und immer wieder interessante Projekte.
3. Karl-Heinz Licht: Evolution des Menschen – wer wir wirklich sind
Dass wir als Spezies den Planeten überlasten, weiß inzwischen jedes Kind. Ob wir dauerhaft überleben, hängt wohl davon ab, dass wir uns die fehlenden Grenzen selbst setzen – d.h. die Verantwortung für den Planeten übernehmen. Mit unserem Verstand haben wir die Wahl. Wir können wie Lemminge untergehen oder wir lernen uns selbst kennen und führen. Wer sonst könnte das machen? Große Sachen fangen klein an, also beginnen wir mit Nabelschau. Wie kamen wir bis hier hin und wie könnte es weitergehen?
Karl-Heinz Licht ist Neuautor und Neuverleger in einem. Als lebenslänglicher Informationsjunkie, Beobachter und Grübler hat er sich Expertise in Sachen menschliches Verhalten in modernen Gesellschaften erarbeitet und in einer Berufspause aufgeschrieben. 30 Jahre Verkaufsaußendienst haben ihm ausreichend viele Beobachtungen und Gespräche geliefert, die ihm die Spuren zu den Strukturen aufgezeigt haben.
18.11.2010 Nerd Nite Berlin #4
Die Vorträge:
1. Regine Heidorn: Unter der Glocke der Normalität
Normalität hat ein Symbol: die Normalverteilungskurve, wegen ihrer Form auch Glockenkurve genannt. In den Übergangszeiten vom preussischen Manufakturenwesen zur Industriefertigung hielt die Normierung Einzug in den Arbeits- und Fertigungsalltag, klar, daß ein Arbeitsplatz in seinen Ausmessungen an normalverteilten Körpergrößen orientiert wurde. Seither wurden 17000 Normen nicht nur der Deutschen DIN, sondern auch international z. B. der ISO aufgestellt. Normen stellen einen vereinheitlichten Konsens dar, um rational zu produzieren und die Einhaltung von Regelungen zu Qualität und Sicherheit zu messen und zu überprüfen. So wie z. B. die 1988 von der EU verabschiedete Gurkenverordnung zur Festsetzung von Qualitätsnormen für Gurken.
Regine Heidorn leidet seit der 9. Klasse unter der Normalverteilung. Tief traumatisiert versucht sie seither, der Glocke der Normalität zu entkommen, sowohl wenn sie mahnend läutet als auch wenn sie wie eine Käseglocke den Horizont begrenzt. Der vollendete Trauma-Horror ist für sie die DIN-Norm, gegen die die Standard-Empfehlungen des W3C zur Trivialliteratur verkommen.
2. Arne Schumann: Audiosafari durch den Format-Dschungel
Ist “aac” wirklich besser als “mp3”? Was geht beim “Umwandeln” einer CD in mp3s verloren?” Muss es “Joint-Stereo” sein? Oder ist das eigentlich alles egal? Diesen und anderen Fragen zum Thema “Audioformate” widmet sich Arne Schumann mit einer kurzen Übersicht zur Formatvielfalt und deren Geschichte und versucht anschließend anhand von Hörbeispielen der Qualitätsfrage auf den Grund zu gehen.
Arne Schumann ist seit 10 Jahren als Toningenieur, Produzent und Komponist tätig und bildet zusammen mit Josef Bach das Produzenten/Komponisten-Team Schumann & Bach.
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Wegen Abwesenheit des Referenten leider nicht stattgefunden:
Jon von Wetzlar: Nanu, meine Imbissbude ist weg! Mit Street View für ein schöneres Stadtbild?
Imbissbuden werden von Stadtplanern als störend empfunden. Street View stellt Fotos von Straßen für die Ewigkeit ins Internet. Da liegt die Versuchung nahe, durch Wegpixeln auch diese Imbissbuden zu eliminieren. Aber, bringt das wirklich was? Und für wen?
Jon von Wetzlar ist Stadtforscher, Autor, Kurator und “Budensammler” (taz). Er lebt und arbeitet in Berlin.
14.10.2010 Nerd Nite Berlin #3
Die Vorträge:
1. Barbara Zittermann: Blinded by the light – was Laser von Glühwürmchen unterscheidet
Wer heute den Begriff Laser hört, schaut schon längst nicht mehr ratlos und hilfesuchend durch die Gegend, sondern nickt verständnisvoll und weiß “das hat irgendwas mit Licht zu tun und in Star Wars kämpfen sie damit”. Dank Laserpointern, Lasershows bei Konzerten, Laserdruckern und OPs, bei denen man sich Augenfehler oder Hautunreinheiten “weglasern” lassen kann, sind Laser mittlerweile in aller Munde. Doch kaum einer weiß, was genau das Licht eines Lasers eigentlich so besonders macht – dieser Vortrag möchte ein wenig (stimuliertes) Licht ins Dunkel bringen.
Barbara Zittermann wird von ihren Freunden auch Laser-Babs genannt, weil sie auf Partys gerne fremde Menschen über Laser zutextet. Dadurch hat sie jahrelange Erfahrung gesammelt unwissenden Einzelpersonen die zu Grunde liegenden physikalischen Gesetze anschaulich näherzubringen (bildet sie sich zumindest ein). Nun möchte sie versuchen, eine größere Gruppe Menschen auf einmal mit ihrem Wissen zu bereichern.
2. Magdalena Böttger: Die Geometrie islamischer Muster – und psychedelische Animationen davon
Unabhängig von Wulff und Sarazzin wenden wir uns in diesem Vortrag den ästhetischen Errungenschaften der islamischen Kultur zu. Bilderverbot sublimiert in faszinierenden, geometrischen Flächenfüllungen mit mystischen Interpretationsmöglichkeiten. Welche Grundformen gibt es und wie werden sie konstruiert? Und wie kann man das ganze animieren, um sein Publikum zu psychedelisieren?
Magdalena Böttger ist gebürtige Berlinerin, hat manchmal prima Ideen und verdient ihr Geld zur Zeit mit IT-Outsourcing. Zu diesem Vortrag qualifiziert sie nichts weiter als ein Besuch in Istanbuler Moscheen, der bei ihr zu einer kleineren Manie bezüglich des Themas geführt hat.
3. Henning Grote: Buffy lesen – Subtexte in Sunnydale
Von 1997-2003 liefen 7 Seasons der Serie “Buffy the Vampire Slayer” im TV. Was nach einer cheesy B-Movie-artigen Serie klingt, war in Wirklichkeit eine vielschichtige Erzählung — ähnlich dem klassischen Bildungsroman. Dazu muss man aber die Serie im literaturwissenschaftlichen Sinne lesen. Der Vortrag gibt einen kleinen Einblick in herausragende Episoden, das Buffy-Universum und in die literatur/filmwissenschaftliche Rezeption der Serie.
Henning Grote glaubt nicht an Vampire, Dämonen oder Gespenster, ist aber seit seiner ersten Lovecraft Lektüre fasziniert den dunklen Mächten in Literatur und Film. Als abgebrochener Geisteswissenschaftler mag er intellektuelles Rumgepose als Ausgleich zu seinem Job als UserExperience Konzepter.
09.09.2010 Nerd Nite Berlin #2
Die Vortragsthemen:
1. Jörg Petri: Heavy-Metal-Nostalgie – Die Entwicklung von Schriftzügen für old-school Metal-Bands
Es ist nicht schwer, ein Klischee-Bild des Heavy Metal zu zeichnen, alles ist düster, schwarz, abgründig, verschlungen, hat mit Tod, Teufel und Totenköpfen zu tun und ist kein bisschen lustig. Heute ist Metal eine sehr stabile visuelle Konstellation, es genügen wenige Worte um dem Gegenüber den typischen langhaarigen Metalhead und seine Metalbraut vor dem inneren Auge heraufzubeschwören. Das war natürlich nicht immer so, um mit einem einzigen Begriff soweit zu kommen, bedarf es einer gewaltigen Arbeit an gesellschaftlicher “Aufladung” und genau zu Beginn dieser Aufladung setzt der Vortrag an. Er beschäftigt sich mit Plattencovern, insbesondere den Logos auf denselben und damit, wie es überhaupt soweit kommen konnte, dass ein Blick genügt um zu erkennen: “Hier ist Metal drin!”
Jörg Petri interessiert sich für alles, das mit Schrift zu tun hat. Er ist gelernter Schriftsetzer, studierter Medieninformatiker und seit 9 Tagen Professor im Kommunikationsdesign an der Hochschule Rhein-Waal. Ausserdem trägt er 4.200 Titel Metal-Musik auf seinem Laptop spazieren, von der er behauptet, er kenne jedes Stück auswendig.
2. Udo Masshoff: Warum Schlagzeuger ihr Instrument nicht stimmen können und Gitarristen immer schuld sind!
Im Vortrag wird enthüllt, was seit 30 Jahren ignoriert und verschwiegen wird. 95% der Drummer können ihr Instrument nicht stimmen. Weltweit gibt es keine einzige Musikschule, Hochschule oder Universität, die die Stimmung von Schlagzeugen lehrt. Trommeln werden mit Gewebeband und Decken tot gedämpft, weil kaum ein Drummer sein Set stimmen kann und es kaum Lehrmaterial dazu gibt. Udo Masshoff weiß wie das geht.
Udo Masshoff ist seit 18 Jahren professioneller Schlagzeuger, Schlagzeugtechniker und anerkannter Trommelbauer. Er hat mit Readymade (D), Tito & Tarantula (USA), Botanica, Bela B. (USA), Winson, Bee and Flower (USA) und Winson (D) über 1000 Konzerte in 20 Ländern gespielt, sowie viele Videos und Platten produziert. Als Drum Experte hat er für: Die Ärzte, Nena, Gentleman, Max Herre, Boss Hoss, Lionell Richie, Dyonne Warwick u.v.m. gearbeitet. Er ist für seine Arbeit auf dem Ärzte Album “Jazz ist anders” mit Platin und 5-fach Gold ausgezeichnet worden. Am 28.10. eröffnet er die erste Drum Sound School und hat außerdem eine eigene Trommelmanufaktur (Masshoff Drums), die exklusive High-End Drums im Design der 30 Jahre fertigt.
3. Hans-J. Rathmann: Lichtarchitektur. Stadt in der Nacht.
Wer gestaltet das nächtliche Erscheinungsbild der Stadt? Wie wird das nächtliche Erscheinungsbild der Stadt gestaltet? Im Rahmen des Vortrags werden für Berlin einige Lichtplanungen erläutert.
Hans-J. Rathmann ist Ingenieur für Lichttechnik und hat 12 Jahre lang als Lichtplaner gearbeitet. Aktuell ist er beim Betreiber der Berliner Stadtbeleuchtung zuständig für Lichtplanung und Energieeffizienzkonzepte.
Ausschnitte bei YouTube ansehen
15.07.2010 Nerd Nite Berlin #1
Am 15. Juli 2010 startete die Nerd Nite in Berlin mit folgenden Vorträgen:
1. Carina Brumme: Zeychen – Buttons aus dem Mittelalter
Das Anstecken von Buttons zur Kundgabe der persönliche Gesinnung des Trägers gilt landesläufig als Erscheinung der zweiten Hälfte des 20. Jh.s. Weitestgehend unbekannt ist, dass dieses Phänomen in Form von kunstvoll gegossenen Zinnplaketten, so genannten Zeychen, die an der Kleidung befestigt wurden, schon im ausgehenden Mittelalter massiv auftrat und äußerst populär war. Der Vortrag gibt einen kleinen Einblick in die große Bandbreite des Bildprogramms dieser speziellen Zeugnisse, das von Reliquien, Heiligen und Legenden der Wallfahrtsorte über politische Statements, diverse Freizeitvergnügungen, Alltagssituationen und Fabelwesen bis hin zur Pornographie reicht. Im Gegensatz zu den meisten Schriftquellen, die zum Großteil die Interessen der gesellschaftlichen Eliten reflektieren und über Politik, Ökonomie und Theologie informieren, erlauben diese kleinen Artefakte einzigartige Einblicke in die ansonsten im Dunkeln der Geschichte liegende Mentalität des ‚kleinen Mannes‛.
Carina Brumme hat an der Berliner Humboldt-Universität Ur- und Frühgeschichte und Theologie studiert und arbeitet ‚quer Beet‛ als Archäologin, Grafikerin und Sekretärin. Seit ca. 10 Jahren beschäftigt sie sich im Rahmen eines Forschungsprojektes mit dem abendländischen Wallfahrtswesen im Mittelalter, insbesondere mit Pilgerzeichen und hat über dieses Thema auch ihre Dissertation geschrieben.
2. Kathrin Damian: Über Hypes und Flops im digitalen Zeitalter
Es gibt immer wieder verschiedene Hypes in der modernen Medienindustrie. Seit dem Platzen der Web 1.0 Blase sind noch einige Traumblasen zerplatzt. Interaktives TV, Mobile-TV und Second Life hat das Leben von Agenturen, Medienunternehmen und Konzernen schon öfters auf den Kopf gestellt.
Der Vortrag soll einen kleinen Überblick über verschiedene Hypes und Flops der letzten Jahre bieten.
Kathrin Damian kommt aus einer echten Nerdfamilie: Großvater Part-time Schriftsteller, Vater Astronautentrainer und Bruder Programmierer. Von klein auf wurde sie an die neusten Gadgets herangeführt und durfte ab 10 die PCs ihres Vaters zum Abstürzen bringen. Inspiriert von Daniel Düsentrieb, der sagte: „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“ studierte sie Medientechnik und befasst sich seit über 10 Jahren mit interaktivem TV, Mobile-TV, Gaming, Web und den neusten Medientrends.
3. Christian Vesterling: Leben & lieben mit Bier – die Geschichte einer Leidenschaft
Bier ist Party, Entspannung, Lebensfreude und vitaminreich in einem. Es erfrischt und löscht den Durst. Bier ist variantenreich: Pils, Pilsener, Kölsch, Weizen, Lagerbier, Export, Bockbier, Alt, Weißbier, Helles und Oktoberfestbier. Im Vortrag werden verschiedene Biere und Trinkvarianten präsentiert.
Christian Vesterling ist technischer Projektmanager mit Schwerpunkt im Bereich Optimierung digitaler Produktionsprozesse, hat eine Frau und ein Kind und mag Bier.